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Saxonette- und Spartamet- Forum

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Moin,

meine Saxonette Classic von 1999 bringt mich bereits ein paar Wochen zuverlässig zur Arbeit und zurück. Ich würde sagen insgesamt max. 80 Kilometer, seit sie mir gehört. Jetzt macht sie zunehmend Probleme, und ich hätte gerne etwas Anleitung, wo ich mit der Suche anfangen soll.

Anfangs startete sie brav beim ersten Seilzug. Nach ein paar Tagen erst beim dritten oder vierten mal, aber zuverlässig. Zwischenzeitlich habe ich mich ein wenig über die Spritverbrauch gewundert (ca. 2,0l / 100km), der aber daran liegen mag, dass ich 100 Kilo auf die Waage bringe, kaum mit trete und quasi komplett Vollgas fahre.

Gemerkt habe ich das, als sie anfing, während der Fahrt auszugehen. Tank leer. Also Füllstand erhöht (1:90), Benzinhahn gereinigt. Spritzufuhr am Vergaser kann ich als Ursache ausschließen. Benzinhahn macht schön auf und zu und ich habe auch nicht vergessen, ihn zu öffnen ;-)

Dann hatte ich den Eindruck, dass sie nach dem Start immer länger braucht, um „warm“ zu werden: Halbgas ging, bei Vollgas ging sie aus. Das besserte sich normalerweise nach 100 Metern, heute jedoch fuhr ich die halbe Strecke mit Halbgas. Merkwürdig, denn so langsam kam sie mir gar nicht vor. Dabei kann ich den Punkt am Gashebel relativ präzise fühlen, ab dem sie nicht mehr beschleunigt sondern anfängt zu stottern.

Gestern dachte ich, dass irgendwas lose ist, hörte sich so an, als ob etwas am Reifen oder an der Felge anschlägt („deck-deck-deck“), da war aber nichts. Hinzu kam heute morgen ein nicht rhytmisches klapperndes oder schepperndes Geräusch aus Richtung Motor, das ich nicht zuordnen kann. Sie ging kurz vor dem Ziel aus. Seilzug ohne Choke, keine Chance. mit Choke sprang sie an, ich musste diesen jedoch gleich wieder reinschieben, damit sie nicht ausging.

Gestern nach der Heimfahrt (die problemlos war) hatte ich die Zündkerze gecheckt: trocken und rehbraun, sieht gut aus. Also was fällt mir selbst ein:

- Düse verstopft o.ä., also zu wenig Sprit
- Falschluft am Vergaser oder WD-Ringe verschlissen
- Zündung eventuell verstellt oder lose (hier kenne ich die Bauweise noch nicht, aber bei meiner Vespa hatte ich sowas mal aufgrund falschem Abstand der Unterbrecherkontakte; wenn ich das richtig verstanden habe, hat die Saxonette eine elektronische Zündung)
- oder im schlimmsten Fall der Motor aufgrund des schlagenden Geräuschs, kaputte Lager am Pleuel oder andere Anzeichen von zeitnahem Exitus.

Daher meine Frage an die geschätzten Profis, wo fange ich mit der Suche am besten an?

Ich danke Euch vorab von Herzen.

LG

Sven

PS: es ist noch die Tuningzündspule drin, welche der Vorbesitzer verbaut hatte. Hier habe ich mich aber einfach aus Zeitgründen noch nicht darum gekümmert.
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So, habe mit dem Einfachsten angefangen und den Vergaser gereinigt. Wobei da wirklich nichts zu erkennen war. Damit weiß ich nun, dass es sich um einen Bing handelt. Am längsten hab ich dafür gebraucht, die Feder vom Schieber wiederzufinden, die mir durch die Werkstatt geflogen ist.

Sie sprang auch gut an und lief, aber gleiches Spiel: beschleunigt widerwillig bis Halbgas, danach geht die Drehzahl zurück. Zündkerze weiterhin rehbraun und trocken.

Das mit der Falschluft drängt sich nicht unbedingt auf, bei der Vespa dreht der Motor bei undichten Simmeringen unkontrolliert hoch. macht also genau das Gegenteil.

Geräusch war weg. Eventuell war die Abdeckung über dem Vergaser nicht richtig drauf. Aber da freue ich mich mal nicht zu früh.

Kompression? Beim Anziehen merke ich keinen Unterschied.
Zündkerze erneuern? Doch was mit der Zündung?

Andere Ideen?

Danke vorab und LG
Sven
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Ahoi Sven,

"Gemerkt habe ich das, als sie anfing, während der Fahrt auszugehen. Tank leer. Also Füllstand erhöht (1:90), Benzinhahn gereinigt. Spritzufuhr am Vergaser kann ich als Ursache ausschließen. Benzinhahn macht schön auf und zu und ich habe auch nicht vergessen, ihn zu öffnen ;-)"

Der Kraftstofffluss geht ja noch weiter als nur bis zum Benzinhahn: weitere Hindernisse wären z. B. Dreck im Schlauch, verengter Durchfluss zum Messingröhrchen, Dreck im Schwimmernadelsitz, hängender Schwimmer, Dreck in Düse/Düsenstock.
Ich hab da mal was vorbereitet:
http://www.svenbecker.de/saxonette/KraftstoffuFehlerBING.pdf


"Dann hatte ich den Eindruck, dass sie nach dem Start immer länger braucht, um „warm“ zu werden: Halbgas ging, bei Vollgas ging sie aus. Das besserte sich normalerweise nach 100 Metern, heute jedoch fuhr ich die halbe Strecke mit Halbgas. Merkwürdig, denn so langsam kam sie mir gar nicht vor. Dabei kann ich den Punkt am Gashebel relativ präzise fühlen, ab dem sie nicht mehr beschleunigt sondern anfängt zu stottern."
...
"Sie sprang auch gut an und lief, aber gleiches Spiel: beschleunigt widerwillig bis Halbgas, danach geht die Drehzahl zurück. Zündkerze weiterhin rehbraun und trocken."

Hier würde ich Falschluft nicht ausschließen; vorausgesetzt, der Kraftstoffluss ist O.K.
Möglichweise hilft eine Zusatzdichtung am Übergang Vergaser/Motor:
http://www.svenbecker.de/saxonette/gummimatte199.pdf[/i]

Saxo-nette Grüße :wink:

Sven
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Hallo Sven, vielen Dank, ich freue mich sehr über Deine Unterstützung!

Der Benzinfluss bis in die Schwimmerkammer, Nadel, Filter, alles ist frei, die Düsen auch. Ich hatte nicht geschaut, was für eine Hauptdüse das ist, aber ist jetzt auch egal. Nachdem ich heute auf der Fahrt doch tatsächlich den Tankdeckel verloren habe, ist das wohl ein Zeichen, dass ich erstmal nicht mehr fahren sollte...

Also werde ich den Bock nachher heimtreten, die Werkbank freiräumen, und mich mal in Ruhe mit dem Schätzchen näher bekannt machen. Die Geräuschkulisse kommt mir weiterhin komisch vor, und da ich ein zuverlässiges Gefährt brauche, werde ich mich mal schrittweise ans Eingemachte machen. Motor alle Dichtungen und WDs neu, bei der Gelegenheit das Polrad checken, den Vergaser neu abdichten usw.

Komisch finde ich nur, dass sie vor 100 Kilometern noch wunderbar lief. Egal.

Zuerst werde ich nochmal beim Tank bis zum Vergaser anfangen, neue Schläuche einsetzen, den Luftfilter tauschen, Deinen Tipp mit der Zusatzdichtung aufgreifen, den Füllstand in der Schwimmerkammer checken und ne neue Zündkerze einsetzen. Das geht ja noch minimalinvasiv. Danach wird sich zeigen, wohin die Reise geht.

DANKE und VG
Sven

PS: habe mich großzügig an den schönen Anleitungen auf Deiner Seite bedient, die ergänzen mein Werkstatthandbuch perfekt. Danke für die viele Arbeit, die da drin steckt!
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Fahre selbst einen 199er Dreistufer.Hatte ähnliche "Vorfälle".
Der Schwimmer hing. Nach Säuberung des Vergasers und neuem Schwimmer Problem gelöst.
Überprüfe mal die Öffnungen und Schliessungen mit Choke und Gashebel hinten am Vergaser.
Die beiden schwarzen Stengel von Gas und Choke prüfen ob verbogen durch die Hitze. Ggf. etwas Silikonpaste zum besseren Gleiten der Hebel verwenden.

:wink: Wilhelm

P.S. eine gründliche Tankreinigung ist immer hilfreich.
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Hallo Wilhelm, danke für Deine Unterstützung!

Tankreinigung mache ich auf jeden Fall. Dazu neue Schläuche und den Vergaser nochmal komplett auseinander. Die erste Reinigung war unter Zeitdruck, und ich habe mich auch jetzt erst in die Eigenheiten eingelesen. Ich werde mal das Mischrohr ziehen, allen Teilen ein Ultraschallbad gönnen und alles neu abdichten. Mittlerweile tippe ich fast auf Falschluft zwischen Vergaser und Membran, wobei ich mich immer noch wundere, wie sich das in 100 km so sehr verschlechtert haben kann.
Die Hebel sehen gut aus. Habe heute erstmal einen neuen Tankdeckel geschnitzt und eine funktionierende Belüftung ausgeknobelt, nachdem ich den alten verschussselt habe.

ich werde wieder berichten. Danke und ein schönes Wochenende!
Sven
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So, der Tank sieht nun von außen und innen aus wie neu. Ein neuer Benzinschlauch ist noch im Zulauf. Den Vergaser habe ich nochmal ultraschallgebadet, und es war ganz schön viel Dreck im Gerät, aber wohl mehr von außen.

Bei der Hauptdüse handelt es sich um eine 48er. Das ist schon mal nicht original, richtig? Da könnte auch der hohe Spritverbrauch mit herkommen.

Für die Schwimmerkammer habe ich eine neue Dichtung geschnitten, weil der Gummiring ausgeleiert ist und mir der Preis für einen neuen zu hoch ist.

Und jetzt der Lichttest: Die Standgasöffnung bleibt dunkel, obwohl ich mit einem Draht durch bin. Das irritiert mich, zumal Standgas vor der Maßnahme nicht das Problem war. Den Düsenstock zu zeihen traue ich mich (noch) nicht, weil ich Respekt davor habe, ihn wieder korrekt einzubauen. Auf den Fotos eines neuen Düsenstocks sind zudem zwei kleine Bohrungen zu erkennen, wofür ich die zweite?

Fragen über Fragen. Wenn der Benzinschlauch da ist, baue ich sie erstmal so wieder zusammen und dichte den Übergang zur Membran zusätzlich ab. Mal schauen, wie es dann ist.

LG
Sven
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So, mit einem Behelfs-Benzinschlauch von der Vespa hab ich vorhin noch ne Runde gedreht.

Startet problemlos, dreht normal hoch, geht nicht mehr aus. Gemacht hab ich

- Vergaserreinigung so gut es ohne „Mischdüse raus“ ging, Tank ausgewaschen, Benzinhahn, alle Filter
- Zusatzdichtung zwischen Vergaser und Membran aus herkömmlichem Dichtungspapier.

Also war es entweder Dreck oder Falschluft zwischen Vergaser und Membran. Hab auch den Eindruck, dass sie jetzt deutlich leiser fährt. Fraglich ist noch die dicke Hauptdüse (48), aber die lass er erstmal so, bis ich mehr Klarheit habe.

Gerade bin ich noch dabei, die Starterfeder zu „entrappeln“ bzw. wieder einzubauen, aber noch zuversichtlich, dass ich das alleine hinkriege. Dann ausgiebige Probefahrt.

DANKE für Eure Unterstützung!
LG
Sven
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Hi Sven,
wenn du einen neuen Benzintankdeckel brauchst, dann nimm von den Leuten, die mit dem Fichtenmoped in den Wald fahren, einen alten leeren Aspen-Benzin-Plastikkanister. Dieses Gewinde ist Originalgröße unserer Saxo und bohr ein 1mm Loch in den Deckel zum Belüften des Tankes ( wenn du es unter 45° machst, dann gibt es keine Probleme mit Dreck und Wasser im Tank )
Gruss HJ
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Da der Vorbesitzer rumgefummelt hat....noch einige Hinweise

Original Vergaserdüse von Bing ist eine 42er.

WICHTIG: Sitzt der Kerbstift richtig?



Der kleine Stift, der als Punkt auf dem Bild sichtbar ist. Manchmal wird er in die obere Führungsrille eingesetzt...FALSCH.

https://www.hilfsmotor.eu/wiki/Lichttest/
Wenn der Draht durchgeht dann ist es bloß eine Frage wie Du das Licht führst.

Düsenstock mit 2 Löchern ist richtig.

Sven, wechsle die Düserechtzeitig sonst versaust Du dir den Auspuff.

:wink: Wilhelm
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Hallo Wilhelm, Stift sitzt korrekt.

Und das mit der Düse ist völlig richtig. Auch vielen Dank für diesen Hinweis, ich lass mir eine Düse kommen.

Noch eine gute Woche und liebe Grüße, Sven
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Hallo HJ, danke für den wertvollen Tipp! Ich habe schon meine Beziehungen spielen lassen, mal schauen, ob ich fündig werde. Liebe Grüße, Sven
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Heute 5km zur Arbeit. Viel besser, aber noch nicht gut.

Ich würde sagen, sie läuft zu fett und die 48er-Düse fordert nun ihren Tribut. Nach dem Start ziehe ich auch ziemlich lange eine Rauchfahne hinter mir her. Ich kann mir das nur so erklären, dass sie tatsächlich Falschluft zog und mit der größeren Düse irgendwie lief. Bei der Montage des Vergasers hatte ich das Gefühl, als säße er nicht richtig plan auf der Membran auf. Mit der zusätzlichen Dichtung hatte ich das Problem nicht mehr.

Wenn die originale Düse da ist, schaue ich mir das nochmal an und messe den Flasch und die Vertiefung im Vergaser mal aus. Vielleicht saß der Stutzen von der Membran auch auf dem Gummiring auf.

Bin mal gespannt, wie die Zündkerze heute Abend aussieht.

Schönen Tag!
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Den Vergaser motorseitig planen. Machte ich mit unterschiedlichen Schleifpapieren und einer Zusatzdichtung. Der O-Ring darf nicht fehlen.
Dann eine 42er Düse
Mix 1:100 (bei Hohen Temperaturen fahre ich mit Tuning Modul 1:80)
Zündkerze Bosch WR10FC
Dann dürfte keine blaue Fahne mehr rauskommen.

:wink: Wilhelm
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Ein gewisser Carlo (Hallo Frank :smile: )hatte da mal wat von Flansch richten und so geschrieben .
https://www.hilfsmotor.eu/forum/Saxonette_und_Spartamet/thread/79967/post/-1/

Eigentlich ist ein Planschleifen danach unnötig und Materialbruch ist (zumindest mir) auch nicht passiert . Danke also für den Tip , Frankiboy :up:

Gruß Dietmar
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Hallo Dietmar, vielen Dank für den Link. So langsam lichtet sich das Bild. Als ich den Vergaser erstmalig abnahm, war gar keine Papierdichtung verbaut. Nun weiß ich inzwischen, dass die dort standardmäßig reingehört und meine „Verbesserung“ lediglich den Standard wieder hergestellt hat. Dann noch den Flansch nicht sauber in den Gummiring geführt und die Schrauben feste angezogen, dann sieht der Vergaser schnell aus wie auf dem Bild. Ich werde das nochmal checken, wenn ich die korrekte Hauptdüse einbaue (hab die falsche bestellt), dann wird das langsam aber sicher.

DANKE Dir!
LG
Sven
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Hallo Wilhelm, danke, ich bin der Sache auf der Spur. Zündkerzen und Düse sind im Zulauf!
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Vorweg: ich erwarte keinen seelischen Beistand und helfen kann mir sowieso keiner. Ich schreibe hier nur, weil ich es irgendwo loswerden muss.

Nachdem der Motor heute früh hoffnungsvoll schnurrte und die Sax tagsüber brav in der Tiefgarage stand wollte ich nach Feierabend heimfahren. Startet nicht. Nichtmal ansatzweise. Ich ziehe, ziehe, ziehe. Sprit war im Tank und der war genauso sauber wie der Vergaser und seine Innereien. Mit Choke, ohne, keine Chance. Und kein Werkzeug. Nachdem ich mir beim Ziehen noch eine fies aussehende Prellung (Hand vs. Gepäckträger) zugezogen hatte, bin ich heimgetreten. Natürlich fing es an zu regnen. Also Kapuze über den Kopf, die Brille fällt mir runter, Vollbremsung und ich steige fast über den Lenker ab. Hydraulikbremse… Das Publikum an der Bushaltestelle ruft mir zu: „Da hängt was langes aus der Tasche!“. Ah, die Hülle vom Angelschirm, ich vergaß, ich trage heute ja die Angeljacke. War kurz davor zu fragen: „Habt ihr nicht einen Tankdeckel gesehen?“ Ein Bild für die Götter: Anzughose, schicke Halbschuhe und weißes Hemd, darüber eine Outdoorjacke Modell „Rambo“, Fahrradhelm Größe 64, darunter ein beleibter und ergrauter Typ auf einem Oma-Fahrrad mit Nummernschild und Tiefeinstieg, der nicht fahren kann. Hätte ich im Schritt noch drei Meter Klopapier hinter mir hergezogen, es hätte keinen Unterschied gemacht.

Klatschnass zuhause angekommen, direkt Zündkerze raus: kein Zündfunke. Und sie hat den falschen Wärmewert, wie vermutet. Sie ist dreckig, aber nicht nass. Sauber gemacht, Zündfunke wieder da. Rein damit, Luftfilter ab, Startversuch, nix. Startpilot: sie zündet und läuft kurz. Benzinschlauch ab und Benzinhahn auf: ein dürres Rinnsal, das war ja vor der Tankreinigung besser. Benzinhahn wieder zu, dabei den offenen Kanister umgeworfen, jetzt riecht es im ganzen Haus nach Sprit. „Das war‘s für heute“ denke ich, da fällt mein Blick auf den Bowdenzug der stillgelegten Bremse, der noch vorne rumbaumelt. „Ach komm, wenigstens das noch“. Die gute Zange ist unauffindbar, also nehm ich die andere Marke „Werbegeschenk“. Setze an, das geht aber schwer, also volle Pulle, KNACK! Zange bricht entzwei und schlitzt mir den Handballen auf.

Das ist wohl so eine Mischung aus abgesoffen und Dreck im System. Wo auch immer der herkommen soll. Vielleicht war auch jemand neidisch auf meinen Feuerstuhl und hat mir in den Tank gepisst, wer weiß das schon.

Mein Plan: Vergaser nochmal raus und das ganze Programm von vorn, diesmal mit komplett neuen Dichtungen, neuer Schwimmernadel und neuer Membran. Die alte sieht gut aus, aber wer weiß. Richtige Düse rein. neuer Benzinhahn, neuer Tank (von der Spartamet „Rabbit“ zwecks Entfernung des Gepäckträgers sowieso vorgesehen), frischer Sprit in neuem Kanister mit exaktem Ölanteil, neuer Benzinschlauch. Richtige Kerze und korrekter Elektrodenabstand, neues Zündkabel und ein neues Starterseil, das alte löst sich auf. Ist alles bestellt und im Zulauf. Der Luftfilter bleibt, der isses nich. Und weil der Vorbesitzer noch einen neuen Auspuff mitgegeben hat, kommt der auch noch dran. Jetzt erst recht.

Normalerweise ist das Ausschlussverfahren besser, das weiß ich. Aber an dieser Mühle stimmt gar nix. Als ich sie gekauft habe, sprang sie beim ersten Zug an und fuhr wie entfesselt. Was hat der Vorbesitzer dafür gemacht, kann der zaubern? Lastet auf mir ein Fluch? Oder auf der Saxonette? Wurde sie einst einer betagten Gräfin geklaut, die nun durch meinen Keller spukt? Oder bin ich einfach nur zu blöde?

Jetzt liegt es erstmal an den geschätzten Paketboten. Ich glaube immer noch daran, dass alles gut wird. Meine größte Sorge derzeit ist nur, dass - nach meinem Tod - meine Frau dieses Gefährt für das Geld verkauft, das ich angeblich dafür bezahlt habe…

Schönen Abend und viele Grüße
Sven
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Hallo Sven,
nicht verzweifeln! Hatte einen ähnlichen Fall mit einem der 4-rädrigen Oldtimer. Nix klappte.1 Woche stehen lassen und beleidigt weggegangen.
Dann in aller Ruhe systematisch vorgegangen.
Ähnlich auch an meiner 88er Saxo. Sie stand jahrelang in der Scheune eines Opas. Alles gereinigt nur nicht den Benzinhahn gecheckt. Der war fast zu.

Vor einiger Zeit musste ich 20 km zurücktreten bei 28 Gread C.
Dachte noch das macht mir doch nichts aus. War mit dem Fahrrad in der Jugend in Algerien, Tunesien, Marokko und Italien unterwegs bei hohen Temperaturen. Denkste,nach 5 km 1. Pause usw.
Ursache war die kaputte CDI die den Strom erzeugt. Die Hitze hat sie scheinbar geplättet.
Jetz läuft die Saxo wieder zufrieden mit einer neuen offenen Zündspule und CDI.:up:

Den anderen Auspuff erst einmal testen bevor er an den Motor kommt. Einmal versuchen ihn mit dem Mund durchzublasen ob ein Widerstand vorliegt.
Habe schlechte Erfahrung mit gebrauchten Auspüffen und versuchte schon einen zu reinigen :down: . Umsonst. Neuen gekauft.

Viel Erfolg für schöne Herbstfahrten.
:wink: Wilhelm

PS: Gib mir eine email und ich schicke Dir einige Saxotips von Fachleuten.
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Hallo Wilhelm, lieben Dank. Von Verzweiflung bin ich zum Glück noch weit entfernt, und so lernt man die Technik und die notwendigen Handgriffe kennen.
Der zweite Auspuff ist neu und ist noch verpackt. Der alte hat bestimmt gelitten, also werde ich die tauschen. Richtig spannend wird es erst, wenn es ans Eingemachte geht, sprich ich den Motor öffnen muss. Da ist noch dieses rasselnde Geräusch, und wenn das nach dieser Kur noch da ist, wird mir nichts anderes übrig bleiben.
LG
Sven
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Guten Abend. Frohes Mutes habe ich den Motor von den Teilen befreit, die ersetzt werden. Dabei sind mir drei Dinge aufgefallen:

1.)
Die Membranplatte war nur mit einer statt mit drei Schrauben befestigt, dort wo ursprünglich die Fächerschraube drin war. Gehört das so? Glaube ich nicht.
EDIT: inzwischen hab ich’s kapiert, dass die Schrauben vom Vergaser durchgehen.
Immerhin die Dichtung war dran, aber da ist alles versifft.

2.)
Der Vergaser ist wie weiter oben gezeigt verzogen. Den werde ich richten und die Dichtung zur Membranplatte doppelt anbringen.

3.)
Die Federscheibe am Zahnrad des E-Starters klappert. Das könnte der Grund für das rasselnde Geräusch sein. Da nicht mehr elektrisch gestartet wird, flog das ganze Glump raus.

Am Auslass zum Auspuff hin sieht es eigentlich ganz manierlich aus. In den alten Auspuff kann ich nicht reinschauen, aber darin scheint alles fest zu sein. Egal, wird ersetzt. Und das Getriebeöl muss auch neu.

Ich glaube, ich kriege das Biest gezähmt.

Schönen Abend und
viele Grüße
Sven
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Verusch mal den Auspuff mit dem Mund durchzublasen ob ein Widerstand spürbar ist
Wenn ja, verschrotten!

:wink: Wilhelm
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So, gestern kam das Paket mit den Dichtungen und die neue Düse. Diesmal nicht schludern, sondern schön in Ruhe alles hingerichtet, genug Licht, fein. Wieso passt die neue Düse nicht? Durchmesser stimmt, aber anderes Gewinde. Und wieso sind die Dichtungen alle zu klein?
Da habe ich mich doch glatt vertan, wie sich herausstellt, habe ich doch einen TK-Vergaser.
Das ist nicht nur peinlich, sondern bringt meinen ganzen Plan durcheinander: damit ist die 48er-Düse offenbar die originale, und eine vermutete Fehlerquelle, auch für den hohen Spritverbrauch, scheidet damit aus.

Ich war ja der Meinung, sie läuft zu fett, aber wenn es nicht die Düse ist, was denn dann? Jetzt könnte es noch sein, dass die Düse in Wahrheit größer ist als angegeben...

Ratlos. Ich mach erstmal weiter, bin aber leicht ernüchtert...
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Gehe einmal auf diese Seite im Forum:

http://www.motorfahrrad.eu/viewtopic.php?t=6387

Düse TK = 48er

Mehr weiss ich nicht über TK. Habe zwar so eine Abart-Tk in meiner Schneefräse und dieser TK macht ständig Probleme. Bin ein Bing 81 Anhänger:up:

:wink: Wilhelm
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So, heute war Probefahrt. Sie springt prompt an und läuft viel, viel leiser. Das klingelnde Geräusch ist weg (Federscheibe, Kettenkasten, Starterfeder oder Luftpumpe), Standgas passt.
Ich schätze mal, es kamen hier einige Dinge zusammen. Neben Dreck im System und Falschluft an der Membran, falscher Kerze, vermutlich der Auspuff (Dichtung weggebröselt) und altem Sprit bin ich jetzt an einem Punkt, wo man gezielter suchen kann.
Endgeschwindigkeit war ganz zu Beginn höher. Probehalber ohne Luftfilter gefahren und prompt war es gut. Werde ihn ersetzen. Danach eine längere Strecke fahren und die Zündkerze begutachten. Aber ich bin zuversichtlich, dass der Exorzismus erfolgreich war.

Ich danke Euch für Eure Unterstützung und großartige HIlfe!
Schöne Grüße
Sven
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Guten Abend,

der Luftfilter, der inzwischen ankam, ist zwar kein „TT“, aber damit läuft der Motor wie mit dem alten. Verhalten und rund 5 km/h weniger als vorher. Ohne Luftfilter läuft er gut.

Ich kann mir das nur so erklären, dass er mit der Falschluft zufrieden war. So oder so besteht die Möglichkeit, dass der „neue“ Filter minderwertig ist. Im Gehäuse rumzuschnibbeln widerstrebt mir. Der alte Filter hat gestern eine Ultraschall-Kur im Seifenwasser bekommen und trocknet wohl noch die nächsten Tage.

Herbert ist, und es sei ihm gegönnt, bis Mitte August verreist und sein Shop damit geschlossen. Hat jemand eine verlässliche Bezugsquelle für einen brauchbaren Luftfilter?

Danke vorab und
vG
Sven
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Re: Keine Drehzahl - geht aus - wo fange ich an? - Thumbnail von Pusy Pusy - 22.07.25 22:07 Uhr Klicks:20
Super, und vielen Dank!
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Meine Sax hat eine gute Arbeitsmoral. Heute fuhr ich mit dem „gewaschenen“ Originalfilter ins Büro. Bis auf die fehlende Endgeschwindigkeit alles wie gehabt, sie schnurrt wie eine Nähmaschine. Auf dem Heimweg dann Motor aus, so als käme kein Sprit, und wieder mal heimgetreten. Immerhin war schönes Wetter.

Auf die Knie und mal wieder den Feuerstuhl anbeten: auf dem Auspuff ist Öl, das ist neu. Auf dem Hinterrad auch. Ob das Getriebeöl ist oder Mischungsöl, kann ich nicht genau sagen. Von der Konsistenz her würde ich sagen, es ist das Getriebeöl.

Also Rad raus, Vergaser ab und siehe da: Dichtung zwischen Vergaser und Membran total versifft (die Zündkerze sieht nach 10 km aus wie neu).

Wie ich inzwischen gelesen habe, müssen die zwei Schrauben des Vergasers und die lange auf der anderen Seite mit Dichtmittel behandelt sein, das ist hier nicht der Fall. Werde ich nachholen.

Um den Dichtring zu checken, habe ich das Polrad mit einem improvisierten Abzieher („knack!!!“) abgezogen, der Simmering sieht aus wie neu. Also doch Sprit und kein Öl? Um den auf der anderen Seite inspizieren zu können, fehlt mir ein Zahnkranzabzieher, mit Hammer und Meissel hab ich es nicht hinbekommen. Das selbst gebastelte Werkzeug aus einem 3mm-Edelstahlblech und zwei 6mm-Schrauben hat sich verbogen, bevor sich etwas rührte, trotz Wärmebehandlung und WD40-Kur. In der Nähe meiner Arbeit ist ein contec-Händler, ich schau morgen mal, ob der sowas hat. Die Dichtung für die Membran, die ich mir geschnitten habe, sah eigentlich gut aus, aber irgendwie traue ich auch diesem O-Ring nicht über den Weg. Da muss ich nochmal ran.

Frage: gibt es die Dichtungen zwischen Vergaser und Membran irgendwo zu kaufen? Ich hab noch keine gesehen, nur der O-Ring ist neu.

Frage 2: kann ich den Zustand des Simmerings nach Demontage des Zahnkranzes und somit des Hinterrades von außen beurteilen, ohne den Motor öffnen zu müssen?

Lieben Dank!

Viele Grüße,
Sven
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Wenn der Lufi montiert ist sucht der Motor die einfachste Stelle wo er Luft kriegen kann. Sven hat sie gefunden und macht den Vorschlag....

Schau mal bei Sven nach "Zusatzdichtung"

http://www.svenbecker.de/saxonette/

:wink: Wilhelm
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Ahoi, Sven,

als Ersatz für den Zahnkranz-Abzieher
KEMPER 2466-00 könntest Du dieses DIY-
Modell ausprobieren:



Grundlage ist ein Edelstahlband (4 × 40 mm),
das auf eine Länge von 80 mm gekürzt wird.
Dann die Kopfseiten nur leicht abflexen und
die Mitte 10 mm breit freilegen. Aber Vorsicht:
Bei der Arbeit mit der Flex (Trennschleifer)
wird das Teil sehr heiß!

Saxo-nette Grüße :wink:

Sven
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Gelöscht - Thumbnail von Pusy Pusy - 24.07.25 10:25 Uhr Klicks:14
Gelöscht von Pusy
Keine Antwort auf diesen Beitrag möglich
Hallo zusammen, danke für Euer Feedback.

Ich meinte tatsächlich so eine Dichtung zwischen Vergaser und Membran, wie Sven sie vorschlägt, jedoch in fertig. Die zwischen Membran und Motor hab ich ersetzt. Dennoch danke für den Link. Egal, ich mach nochmal eine, eventuell aus anderem Material.

Die Idee mit dem Freilaufabzieher sieht gut aus. Durch meine Hammer-und-Meissel-Übungen ist die Aussparung jedoch schon leicht angematscht, ich fürchte, ohne Gegendruck durch die Radmutter wird das nichts. Hab jetzt so ein Werkzeug bestellt, nachdem ich zwei Läden vergeblich aufgesucht habe. Dann weiß ich, ob der Motor dicht ist. Wenn ich den Motor revidieren muss, wird das wohl bis Herberts Rückkehr warten müssen.

Ebenfalls im Zulauf ist Gewindedichtung für die Vergaserschrauben, Schraubensicherung für den Rest und eine kleine Tube Hylomar M. Ob ich die brauche, weiß ich noch nicht, aber zwischen Vergaser und Membranplatte hab ich nach wie vor ein Problem.

Wäre doch gelacht.

Schönen Abend!
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Ahoi, Sven,

die einfacheren Zahnkranzabzieher werden
so verwendet:

a) Abzieher mit den beiden Zapfen nach oben in
einen Schraubstock einklemmem;

b) das ausgenaute Hinterrad (samt Motor) mit der
Zahnkranz-Seite passend mit den Nischen auf
die Zapfen setzen;

c) das Hinterrad wie ein Steuerrad unter leichtem
Nachuntendrücken gegen den Uhrzeigerseinn drehen.

Viel Erfolg und
saxo-nette Grüße :wink:

Sven
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Hi Sven, es gibt noch einen Verbesserungsvorschlag zum Ausdrehen des Zahnkranzes/Kasette.
Lege auf den Abzieher eine Scheibe mit 10mm Loch und schraube die originalachsmutter dagegen. Dann bleibt der Abzieher nämlich am Ort und springt nicht. NICHT festziehen sondern nur anlegen und dann partiell beim Aufschrauben die Mutter lösen, damit die Kasette nicht klemmt.
Gruss HJ
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Ahoi, HJ,

wenn man Abzieher ohne Schraubstock
und stattdessen mit Schraubenschlüssel
verwenden will, gebe ich dir recht.
Die Zapfen springen sonst zu leicht raus.

Saxo-nette Grüße :wink:

Sven
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Hi, ja ich öffne die Kasette immer mit dem Rollgabelschlüssel ( Franzose, Engländer je nach Wohnort genannt ), weil wenn man den Motor flach legt kann aus der Entlüftung des Motorgetriebes das Getriebeöl austreten und die hinteren Bremsbacken verölen
HJ
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Ich habe vor einiger Zeit einen EINFACHRITZELSCHLÜSSEL entworfen, diesen kann ich nur wärmsten empfehlen:





läst sich durch Bohrmaschine und einem dazu gehörenden Ständer und mit einem Dremel gut herstellen. Die käuflichen Ritzenschlüssel sind nach meiner Erkentnis nicht für die Saxonette passend.

Gruß Bernd
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Schöne Konstruktion. Mit meiner Ausstattung an Bohrern bin ich mit so etwas immer etwas überfordert.

Das Werkzeug kam vorhin an, gleich getestet. Knack und auf war das Ding. Es handelt sich um ein „Icetoolz Freilauf Werkzeug“ für „2-notch single speed freewheels“, #09D1. Das passt wie angegossen. Wie die Kollegen schrieben, leicht mit der Achsmutter feststellen, ne 24er Nuss, einen langen Hebeln und gib ihm.

Muss mir aber erst nochmal anschauen, wie es jetzt weitergeht. Um den Simmering begutachten zu können, werde ich wohl den Motor öffnen müssen. Aber an der Stelle bin ich sowieso neugierig, wie der Rest da drin aussieht.

Schönen Samstag!
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Motor ist auf. Das sieht da drin alles aus wie, auch der Kolben und der Zylinder. Der große Wellendichtring in Richtung Ritzel hat auf der Welle leichte Spuren hinterlassen, den tausche ich aus. Der Rest bleibt erstmal so, auch die Lager machen einen super Eindruck. Die Kupplungsbeläge habe ich mir dicker vorgestellt, aber offenbar soll das so sein.
Also alles neu abdichten und schön wieder zu, die Motorschrauben werde ich ersetzen.
VG
Sven
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Guten Tag zusammen.

Nach erfolgtem Zerlegen und Zusammenbau war heute Probefahrt.

Sie sprang auf den ersten Zug an, ohne Choke. Die Einstellung des Zuges habe ich nochmal überprüft und so eingestellt, dass er in Choke-Stellung ganz leicht auf Spannung steht. Ich kann jetzt nicht reinschauen, aber das müsste so passen.

Das Klingeln, dass ich bis zuletzt vernahm, ist auch weg. Insgesamt habe ich den Eindruck, der Motor läuft schön geschmeidig und ist etwas leiser. Es scheint nun auch alles dicht (zur Membranplatte hin Dichtung geschnitzt und verbaut (Danke an Sven Becker) und das Vergasergehäuse geplant), alle Dichtungen sind neu und die Vergaserschrauben abgedichtet. Füllstand Vergaser ist gut, die Membran dichtet ab.

Nur den Durchzug und ca. 25 km/h Endgeschwindigkeit in der Ebene, die sie früher hatte, erreicht sie nicht. Ohne Luftfilter ist es perfekt.

Und es bleibt dann nur die Vermutung, dass sie früher irgendwo etwas Falschluft saugte und damit besser lief. Luftfilter ist original, der Wechsel zwischen zwei Exemplaren macht keinen Unterschied.

Wenn ich Recht habe, müsste die Zündkerze irgendwann anzeigen, dass sie zu fett läuft. Das kann ich aktuell noch nicht abschließend beurteilen. Ich werde mal eine längere Strecken fahren und dann die Kerze prüfen. Wenn dem so wäre: Es gab mal einen Bericht, wo jemand im Gehäuse zusätzliche Bohrungen um den Luftfilter herum angebracht hat und das Problem damit gelöst war. Wobei der Motor in dem Zustand , so weit ich das beurteilen kann, original ist (nur das Zündmodul ist offen) und somit einwandfrei laufen müsste.

Einzig Kompression (würde mich wundern, wenn die nach 100 km so viel schlechter geworden ist) und Zündzeitpunkt (Polrad sitzt mit der Nut korrekt auf dem Keil) habe ich mangels passenden Werkzeugs nicht gemessen.

Meinungen und Anmerkungen dazu sind herzlich willkommen, auch sonstige Hinweise.

DANKE vorab und ein schönes Wochenende,

Sven

Nachtrag: theoretisch traue ich dem Vorbesitzer zu, dass er die Düse bearbeitet hat. Ihm war sehr an Höchstgeschwindigkeit gelegen. Es ist ein TK-Vergaser und es steht eine 48 drauf. Ob die Bohrung vergrößert wurde, kann ich nicht beurteilen. Da früher zwischen Vergaser und Membranplatte keine Dichtung verbaut, das Vergasergehäuse verzogen und somit ganz sicher nicht dicht war, wäre das noch eine denkbare Erklärung. Auch für den hohen Spritverbrauch.

Nur für‘s Protokoll, was ich geprüft/gemacht habe:

Tank voll
Benzinhahn auf und frei
Tankdeckel frei
Benzinfilter neu
Tank gereinigt
Spritschlauch neu
Zündkerze neu und richtiger Typ
Zündkabel neu
Elektrodenabstand 0,5
frischer Kraftstoff mit 1:100
Luftfilter neu und original
Abstand Zündspule zu Polrad 0,4
Zündfunke ist da, wenn auch bei Tageslicht nicht wirklich gut sichtbar
Vergaser gereinigt
alle Dichtungen neu
Schwimmernadel frei
Düse ist frei
Düsenstock gezogen und frei
Schwimmernadel macht auf und zu
Membran auch
Füllstand Vergaser i.O.
Falschluft, falls vorhanden, beseitigt
Vergaserschrauben abgedichtet
zur Membranplatte hin Dichtung verbaut
Auspuff neu und neue Dichtung
großer Dichtring am Hinterrad neu
übrige Dichtringe sehen gut aus und sitzen richtig
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Hallo zusammen,

hiermit schließe ich das Thema erst einmal ab.

Nachdem ich rund um den Luftfilter zwei Bohrungen zum Inneren des Deckels angebracht habe, fährt sie in der Ebene luftige "gute 20" oder auch mal 2-3 km/h mehr, das reicht mir völlig. Dafür war der Motor auch konstruiert und ich verspreche mir davon auch mehr Haltbarkeit im Rahmen der vorgesehenen Parameter.

Ab und zu, aber auch das ist offenbar nicht ungewöhnlich, muss ich mit dem Chokehebel spielen und dem Motor zeitweise etwas mehr Sprit zuführen. Erfahrungsgemäß findet sich nach dem Zerlegen doch noch ein kleines Krümelchen im Benzin, aber solange der Motor läuft, werde ich mal schauen, wie lange ich damit über die Runden komme. Kerze ist tatsächlich rehbraun, also bin ich wohl vom Idealzustand nicht so weit weg.

Danke für Eure Hilfe, das war es an der Stelle zu diesem Thema, ich wünsche Euch allzeit gute Fahrt!

LG
Sven
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